[Rezensionsexemplar]

Nach dem ich vor einiger Zeit bereits das Hauptbuch Am Arsch vorbei geht auch ein Weg gelesen und auch hierüber eine Rezension verfasst habe, hatte ich mir sehr gefreut, dass mir von der Münchner Verlagsgruppe GmbH ein Nachfolgewerk zugeschickt wurde. Diesmal handelt es sich um den Bereich des Jobs und ich kann euch sagen, ich musste so schmunzeln und es wurde knallhart aufgeräumt mit diversen Problemen.

Eine Reflektion auf die eigene Arbeit, das Team und die Kollegen war durchaus möglich und das ein oder andere werde ich sogar versuchen umzusetzen. Alleine der Leitsatz zu Beginn war so super um mal aufzuzeigen, dass man eben auch mal die Kirche im Dorf lassen kann 🙂

Wir operieren hier niemanden am offenen Herzen, wir bewegen nur Geld!

…einfach mal kurz sacken lassen, die neu gewonnene Erkenntnis…

So jetzt möchte ich euch nicht weiter auf die Folter spannen, los geht es mit dem

Klappentext

Dauerquatschende Kollegen im Großraumbüro, der Server ist kurz vor dem Speichern abgestürzt und dann hat auch noch einer das Sandwich aus dem Kühlschrank geklaut. Läuft mal wieder! Aber nicht an die Decke gehen, einfach Alexandra Reinwarth lesen. Und schon ist es ganz easy, sich den öden Büroalltag am Arsch vorbeigehen zu lassen und dem Frust getrost den Mittelfinger zu zeigen.

Quelle: mvg Verlag

Persönliches Feedback

Zu Beginn des Buches wird mit der Selbständigkeit gestartet, den viele denken, wenn man selbständig ist hat man alles erreicht und hat ein tolles Leben, dass dies aber oft nur Wunschdenken ist verkennen die wenigsten, denn es bedeutet sehr oft viel Arbeit, wenig Freizeit und keinen Urlaub. Übergeleitet wird sodann in die „normale“ Arbeitswelt im Angestelltenverhältnis und hier werden die Kollegen und die Arbeit selbst unter die Lupe genommen. In gekonnt humorvoller Schreibweise  wird beispielsweise das Phänomen erklärt, dass der Zoo eine gute Vergleichbarkeit mit den Kollegen auf der Arbeit hat. Und sind wir mal ehrlich, wer hat nicht auch oft gedacht beim Betreten der Gemeinschaftsküche oder der Toilette, dass einige Kollegen wohl zuhause wie im Schweinestall leben müssen. Da wird Geschirr nicht in die Spülmaschine geräumt – es könnte ja wie durch Zauberhand von alleine sauber werden – oder der Klassiker: die leere Klopapierrolle einfach hängen lässt statt sie auszutauschen. Ich frage mich in diesem Zusammenhang auch immer wieder wie man es schaffen kann eben diese Rolle AUF den Mülleimer zu stellen, statt reinzuwerfen. Ebenso ist es ok, wenn man nicht mit jedem dicke befreundet ist. Ich kann den Punkt gut nachvollziehen. Man muss auch realistisch bleiben, wer heute noch ein Bier mit einem trinken geht und morgen einen Einlauf in der Arbeit von dieser Person erhält, da könnte eine kleine Disharmonie entstehen. Das sich Freundschaften manchmal auf der Arbeit entwickeln ist toll aber es sollte manchmal doch mit Bedacht erfolgen.

Ebenfalls, um bei der Thematik Kollegen zu bleiben gibt es auch Dinge, die man nicht unbedingt braucht nämlich: Klatsch und Tratsch. Wie eingangs erwähnt, die Autorin spricht Probleme an die so gut wie immer passieren.

In den folgenden Kapiteln werden dann allgemeine Problemchen angesprochen, wie das man beispielsweise bedenken muss, dass nicht jeder – der nicht in der selben Arbeitsstätte tätig ist – die euphorische Art und Weise über das Berichten des heutigen Arbeitstages toll findet oder mit einer Begeisterung zuhört. Ähnlich verhält es sich auch bei dem Punkt, ob ich alles können und wissen muss. Ganz klar: Nein! Sich ständig einbilden zu müssen man muss alles wissen/können kann auf Dauer auch sehr anstrengend sein. Und auch hier wird prima durch humorvolle Beispiele aufgezeigt, uns kann getrost das ein oder andere auch mal am Arsch vorbei gehen.

Allgemeine Beispiele im Bereich des Jobs wie Gehaltsvorstellungen, das Versagen der Technik, die Büroräume werden ebenfalls unter die Lupe genommen. Ich finde es wieder sehr treffend von ihr wiedergegeben, den bei so einigen Beispielen konnte ich mir denken: ja trifft hier auch zu. Ist es nicht faszinierend und irgendwie beruhigend, dass meist überall die selben Probleme und Wehwehchen herrschen? Da fühlt man sich gleich besser verstanden und nicht so alleine. Und schon sinkt das Stresslevel – meiner Meinung nach.

Apropos Stress, hier fand ich das simple und einfache Beispiel zum Thema Stressmanagement im Büro super: Wenn alles zu viel wird und zu viele gleichzeitig etwas von einem wollen: einfach aussteigen eine rauchen oder aufs Klo gehen. Genial! Wenn man mal so darüber nachdenkt, könnte das einem tatsächlich den ein oder anderen Knatsch ersparen. Wir sind schließlich alle nur Menschen und lieber sollte man diskutieren, wenn die Gemüter sich ein wenig beruhigt haben. Außerdem ist regelmäßiges Aufstehen und bewegen gerade im Bürojob sehr wichtig!

Buchcover Am Arsch vorbei geht auch ein Weg - Für den Job, eileens good vibes, Buchrezension
Quelle: mvg Verlag

Das Buch hat nicht sehr viele Seiten – 112 um genau zu sein – aber in dieser Kürze nimmt sie so gut wie alles unter die Lupe was auch nur im Ansatz dazu passt um Probleme, Disharmonien und die Frage nach dem Sinn im Arbeitsalltag hervorzurufen.

So ist die Frage nach dem Sinn von Meetings grundsätzlich berechtigt. Es gibt immer irgendwann, irgendwo, irgendein Meeting bei dem man nicht wirklich weiß, ob die bloße Anwesenheit so sinnvoll ist und man eigentlich nichts beizutragen hat. Was musste ich also schmunzeln, sinnlose Meetings kennt doch jeder und trotzdem muss man an ihnen immer Teilnehmen statt in dem Moment kreativ arbeiten zu können. Ich saß auch schon oft in Meetings und nach dem sie fertig waren dachte ich mir nur was: für eine Zeitverschwendung… Aber ja Reden hilft also wäre es nicht verkehrt bei dem ein oder andern nachzufragen, ob eine Anwesenheit den zwingend sinnvoll und notwendig ist und manchmal muss man dann auch nicht mehr dran teilnehmen.

Ein Vorurteil, dass ich ebenfalls schon oft in meiner bisherigen Berufslaufbahn gehört habe ist: Der Chef merkt gar nicht wie sehr ich mir hier den Hintern aufreiße. Doch Frau Reinwarth erklärt auch hier, dass manchmal nicht alles den Anschein hat den wir im ersten Moment aufschnappen. So hat der Chef schlichtweg anderes natürlich zu tun und kann nicht ständig nach der Gefühlslage und der Arbeitsintensität bei dem jeweiligen Mitarbeiter nachfragen, oftmals hilft es hier selbst ein Gespräch mit dem Chef zu suchen, wenn man sich nicht gut behandelt fühlt oder denkt seine Arbeit wird nicht wertgeschätzt.

Sie bringt in ihrem Buch auch die ein oder andere Anekdote aus ihrer Berufslaufbahn und hier ist es schön zu lesen, dass es bei anderen oft genauso drunter und drüber geht.

Das die Arbeit nicht der zentrale Mittelpunkt der Welt ist sollte eigentlich jedem klar sein. Natürlich müssen wir unsere Arbeit gut erfüllen und vor allem dieser Arbeit auch nachgehen, schließlich müssen wir hiervon unsere Rechnungen und unser Essen bezahlen aber wie eingangs erwähnt:  Wir operieren hier niemanden am offenen Herzen, wir bewegen nur Geld!

Da ich mich persönlich auch immer wieder mit der Stressbewältigung beschäftige ist es extrem wichtig, dass zu verinnerlichen, denn nichts ist so wichtig um sich so zu stressen, dass es auf die Gesundheit schlägt! Nichts!

Pro & Contra

Pro:

  • Da das Buch nur 112 Seiten hat ist es auch schnell durchgelesen und als Ansporn mir das ein oder andere nicht mehr so zu Herzen zu nehmen werde ich es sicherlich bald wieder durchblättern und meine markierten Stellen durchlesen. Manchmal braucht man nur einen kleinen Anstoß um Dinge zu ändern bzw. seine Einstellung.

Contra:

  • Was mir jedoch ein wenig gefehlt hat war, dass die Tipps/Am-Arsch-vorbei-Regeln nicht so ausführlich waren wie im Hauptbuch. Ich habe hier mehr erwartet, mehr Ideen wie man mit etwas besser umgeht. Vielleicht waren meine persönlichen Ansprüche auch zu hoch nach dem ich das erste Buch gelesen habe. Vielleicht sind die weiteren Bücher aus dieser Reihe wieder anders, dass weiß ich nicht. Fakt ist aber trotzdem, dass ich es gerne gelesen habe und auch öfter mal schmunzeln musste.

 


Bibliographische Angaben

Softcover, 112 Seiten

Erschienen: August 2018

Gewicht: 128 g

ISBN: 978-3-86882-838-2

Hier kannst du es für 10,00 € kaufen, dort findest du ebenfalls eine Leseprobe.


Konntet ihr das ein oder andere aufgezeigte „Problem“ auch bei euch erkennen? Denkt ihr hierbei ähnlich? Ich bin gespannt von euch in den Kommentaren zu hören,

eure Eileen

Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Münchner Verlagsgruppe GmbH entstanden (Rezensionsexemplar), diese Buchrezension spiegelt meine eigene Meinung wieder.

 

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18 Replies to “Am Arsch vorbei geht auch ein Weg – Für den Job”

  1. Ich hab mir das Buch auch mal angesehen und bin zu dem Schluss gekommen das es im Buch noch verhältnissmäßig Harmlos beschrieben wird.

    Das Leben ist Hart. Der Job teilweise noch härter. Und da muss man einfach mal einen Strich drunter ziehen. Ewig das Gejammer vom Chef kann auf dauer auch nerven.

    Die Welt wird schon nicht unter gehen. Und wenn man seine Arbeit gut macht sollte der ein oder andere Chef mal überlegen ob er sich nicht mal hier und da im Ton vergriffen hat. Wir sind alle Nur Menschen und wir können auch mal Krank werden, was versemmeln, oder auch einfach vergessen.

    Keiner ist Unfehlbar. Aber wie man in den Wald rein ruft so schallt es auch zurück

    1. Hallo Sascha, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Das stimmt, an sich sollten immer beide Seiten schauen, dass es passt. Ich denke es ist auch schwierig alles abzudecken, das ein oder andere beschriebene an Situation im Buch kannte ich auch noch nicht. Mir hat es zumindest in der Hinsicht geholfen bzw. gefallen, um ein wenig mit Humor an die Sache heranzugehen. Denn wie du schon sagst, man kann von zu viel Stress etc. auch krank werden.
      Ich wünsche dir einen schönen Mittwoch, viele Grüße Eileen

  2. Liebe Eileeen, hehe die Autorin kenne ich wie Du weisst vom Buch: Das Leben ist zu kurz für später. Ich finde sie echt sympathisch und nahbar, man kann sich sehr gut in sie hineinversetzten und daher kann ich mir vorstellen, dass auch dieses Buch cool war 😀
    Und Tipps für den Arbeitsalltag kann man sicherlich immer gut gebrauchen.. besonders wenn man als einzige Frau im Büro mit männlicher Belegschaft arbeitet 😉
    Liebste Grüsse
    Janine

  3. Die Probleme habe ich zum Glück nicht, da ich keine Kollegen und auch keinen Chef habe ^^“
    Ich kenne aber viele Bekannte, ehemalige Kollegen und Verwandte, für die der Job das A und O im Leben ist. Denen ist leider nicht so klar, dass der Job nicht der Mittelpunkt der Welt ist.
    Ein Kollege meines Mannes treibt es derzeit sehr extrem. Täglich sitzt er bis 21-22Uhr im Büro. Vernachlässigt die Frau und auch seine Gesundheit. Und wofür? Für einen mickrigen Hungerlohn. Aber das schlimmste finde ich kommt noch. Für ihn ist das selbstverständlich, dass er so viel für den Job aufopfert. Momentan ist er noch jung. Aber in 10 Jahren wird er sicherlich alles anders sehen… Ich frage mich, ob so eine Person nach dem Lesen des Buches, wohl seine Einstellung ändern würde? :-/

    1. Dann hast du es gut erwischt Das ist wirklich krass wie viel der Kollege von deinem Mann da macht. Ich glaube der erste Schritt zur Heilung ist die Erkenntnis. Vielleicht kann so etwas helfen vielleicht auch nicht. Ich denke das derjenige zB das Lesen an sich auch mögen muss um sich überhaupt erst darauf einzulassen

  4. Ich habe das Buch auch gelesen – muss aber sagen, dass ich echt enttäuscht davon war. Hatte mir mehr weltbewegende Erkenntnisse erhofft. Du ja anscheinend auch. Allerdings ist das Buch recht unterhaltsam, man kann es also ruhig einmal lesen.

    1. Ja genau so habe ich es auch gesehen, es ist lustig geschrieben aber im Hauptbuch war irgendwie mehr Info zum übernehmen & ändern für einen selbst dabei.

  5. Das Hauptbuch wollte ich schon längst mal gelesen haben. Ich kenne die Probleme auch noch von früher. Jetzt bin ich schon seit Jahren selbständig und da fallen die meisten Probleme mit Chefs oder Kollen natürlich weg. Aber das mit der Klopapierrolle kann mein Freund auch gut

    Liebe Grüße
    Melanie von https://www.lovingcarli.com

    1. Was musste ich gerade schmunzeln, als ich die Sache mit deinem Freund gelesen habe 😀 Zum Hauptbuch habe ich auch eine Rezension verfasst, das fand ich auch einen ticken besser 🙂 LG Eileen

  6. Also alleine der Titel ist ja schon der Hammer!
    Die beschriebenen Situationen kennt ja vermutlich leider jeder …
    Tolle Rezension, die wirklich Lust auf das Buch macht.
    Ganz liebe Grüße
    Julie von julie-en-voyage.com

    1. Hallo Julie, das freut mich sehr zu hören 🙂 Vor allem wenn man das Buch liest, wenn man eine schlechte/stressige Woche hatte ist es ein wahrer Helfer der die Lachmuskeln gut aktiviert. Ich wünsch dir eine schöne Woche!

  7. Ich habe das Hauptbuch schon so oft in den Händen gehalten und überlegt ob ich es kaufen soll. Irgendwie hat sich aber dann immer ein anderes Buch gefunden 😉 Nach deiner Rezension werde ich mir zumindest das Hauptbuch aber doch mal anschaffen 🙂 Danke <3 und LG

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