[Rezensionsexemplar]

Wie stehst du zu Geschichten mit Tiefgang? Kurzgeschichten und dazu passende lyrische Texte, die aufmerksam machen auf Themen die leider sehr oft in der Gesellschaft wenig Beachtung bekommen. In diesem Fall handelt es sich nicht um einen klassischen Roman mit Happy End, nein, dieses Debüt von Lea Zander ist anders und genau deshalb habe ich es in mein Herz geschlossen. Es ist mein Jahreshighlight.

Die liebe Lea kenne ich von Instagram und ich habe mich sehr gefreut, dass ich ihr Debüt rezensieren durfte. Die Schnipsel die sie auf ihrem Account immer wieder geteilt hatte, haben schon ahnen lassen, dass dieses Werk in eine ganz andere Richtung geht. Es ist eben kein Roman, hier steckt aber ebenso viel Herzblut drin und mit seinen rund 144 Seiten ist diese Länge perfekt gewählt für die darin behandelten Botschaften.

Klappentext

Von Licht, Schatten und dem bunten leuchten dazwischen. 

Wir tanzen auf Scherben,
kitten die Risse unserer Seelen
mit Gold
und malen unsere Narben
im Kolorit des Lebens:
schwarz,
weiß
und tausend Farben
dazwischen.

Die in dieser Anthologie enthaltenen kurzprosaischen und lyrischen Texte nehmen Dich mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Sie erzählen von Ängsten, Zweifeln, Sehnsüchten, Wünschen und Hoffnung.
Vor allem erinnern sie aber daran, dass das Leben bunt ist.

Quelle: Tausend Farben dazwischen 

Persönliche Meinung

Der bekannte Satz „Klein aber fein“ passt hier perfekt. Das Debüt von Lea Zander Tausend Farben dazwischen hat ca. 144 Seiten aber behandelt so viele wichtige Themen denen oftmals keine richtige Beachtung geschenkt wird. Die Trigger Warnung finde ich daher sinnvoll gewählt und auch wichtig. Die kurzprosaischen Texte behandeln unter anderem die Themenfelder:

  • Angststörung/Panikattacke
  • Depression
  • Diskriminierung
  • Mobbing
  • Tod
  • Übelkeit
  • Unfall/Amputation

Ich habe mir einige Stellen angestrichen, weil Sätze oder Passagen in den einzelnen Kurzgeschichten so wunderbar gepasst haben. Lea Zander hat in meinen Augen bewiesen, dass die Gabe mit Wörtern zu spielen etwas tolles auslösen kann. Mich haben alle Geschichten berührt und viel zum Nachdenken gebracht. Gerne möchte ich dir eine kleine Auswahl meiner markierten Zeilen zeigen:

Und vielleicht zeichnet das Liebe aus: Dass sie dich die Menschen, die dich tief berührt haben, niemals vergessen lässt. 

Weil ich allmählich begreife, dass es nicht um die anderen geht, sondern um mich. Darum, mich selbst und meine Bedürfnisse ernst zu nehmen. 

Das Leben hat zwei Seiten – wie eine Medaille. Mal läuft es gut, mal nicht. Das ist okay.  

Es gab zwei Geschichten die mich emotional sehr berührt haben, das war zum einen das Spiegelmädchen und zum anderen Tausend Farben dazwischen. Gerade nachdem ich letztere Geschichte gelesen habe ist mit bewusst geworden, wie perfekt der Titel ist und ich nachvollziehen kann, wieso Lea Zander diesen als Buchtitel gewählt hat.

Bei dem Spiegelmädchen geht es darum wie verzerrt das eigene Selbstbild leider sein kann, oftmals bedingt durch äußerliche Faktoren, die aber keine große Rolle spielen sollten. Haben wir uns nicht alle schon mal blenden lassen durch perfekt dargestellte Profile oder Berichte? Die Menschen zeigen immer nur das was andere sehen wollen aber für Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl kann dies gefährlich werden. Das Spiegelbild hingegen zeigt die Person die wir wirklich sind, wir sind perfekt mit jeder Faser unseres Seins! Wir sollten mehr Selbstliebe erfahren und uns von Fake-Eindrücken lösen. Das Spiegelmädchen war eine Kurzgeschichte über nur zwei Seiten aber die Aussagekraft dahinter war immens.

Bei der Geschichte Tausend Farben dazwischen war ich emotional sehr mitgenommen, mir kamen auch die Tränen. Natürlich, weil mich die Geschichte berührt hat aber auch, weil ich genau weiß wie das ist. In meinem privaten Umfeld gibt es auch eine Person die genau diesen Weg gegangen ist, die Transgender ist und heute glücklicher mit sich ist als all die Jahre zuvor. Ich weiß wie sich diese Person gefühlt hat, einige haben es anerkannt andere hingegen verachtet… Es bricht mir das Herz, wenn ich an diese Zeit zurückdenke aber ich weiß auch, dass diese Zeit diese Person und mich gestärkt hat, denn ich war immer da, bedingungslos, weil es das ist worauf es ankommt! Es ist egal, welche Hautfarbe, welches Geschlecht oder welche religiöse Einstellung eine Person hat – jeder darf sein wie er möchte! Und Menschen die das nicht verstehen oder sich den Mund darüber zerreißen, denen kann ich nur an Herz legen, hört auf! Ihr kennt die Person nie zu 100%, ihr seid nie den Weg gegangen die diese Person erlebt habt, ihr passt nicht mal ansatzweise in die Schuhe dieser Person also bitte lasst es, sich einzumischen, etwas besser wissen zu wollen und die Person zu missachten. Jeder ist perfekt auf seine Art! Und gerade bei dieser einen Kurzgeschichte hat mich Lea Zander so gecatcht und genau aus diesem Grund ist dieses Buch mein Jahreshighlight 2020.

Es gibt mehr als nur Schwarz und Weiß. Es gibt tausend Farben dazwischen.

Für mich ist dieses Debüt eine absolute Leseempfehlung🧡

Nicht unerwähnt soll bleiben wie liebevoll auch das Innenleben des Buches gestaltet wurde. Sowohl die einzelnen Überschriften der Geschichten als auch die Illustrationen hierzu, es gibt dem Ganzen das gewisse etwas.


Bibliographische Angaben

Paperback
144 Seiten
ISBN-13: 9783750460942
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 31.03.2020
Sprache: Deutsch
Farbe: Ja
Hier kannst du es für 8,99 € kaufen.


Ich bin sehr auf deine Meinung gespannt, vielleicht hast du das Buch bereits gelesen? Magst du Kurzgeschichten und lyrische Texte? Ich finde gerade letzteres wunderschön für zwischendurch.

Deine Eileen 

Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Autorin Lea Zander entstanden (Rezensionsexemplar), diese Buchrezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

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9 Replies to “Tausend Farben dazwischen | Lea Zander”

  1. Liebe Eileen!
    Ich mag Bücher die anders sind als der Mainstream, die Tiefgang haben und zum Nachdenken anregen!
    Vielen Dank für den Buchtipp!
    Liebe Grüße, Cristina

  2. Das klingt nach einem recht interessanten Buch! Ich lese ja eigentlich lieber fesselnde Romane, bei denen ich so richtig in eine Geschichte eintauchen kann. Aber so Kurzgeschichten sind zu Abwechslung und so zwischendurch auch gar nicht schlecht.

  3. Liebe Eileen,

    wow, das Cover ist ja schon richtig schön anzusehen und das Innenlayout ist auch super ansprechend. Leider bin ich dem Buch noch nicht begegnet, aber zum Glück du! Denn durch deine Rezension hast du mich so neugierig auf das Buch gemacht, denn ich mag tiefgründige Geschichten sehr. Nun steht das Buch ganz oben auf meiner Wunschliste.

    Liebe Grüße
    Mo

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