Manchmal muss man im Leben Entscheidungen treffen, die einem nicht leichtfallen. Diese Entscheidungen gehen einem oft nach. Die Vernunft sagt, es ist das einzig richtige, doch das Herz es weint bitterlich.
Das ist menschlich….
Das ist ok ….
Es ist ok sich so zu fühlen. Zu denken, es würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Aber oft machen wir uns Schuldgefühle, interpretieren in die Sache noch mehr hinein. Es können noch so viele Menschen das Gegenteil behaupten, man gibt sich immer die Schuld.
Selbstmitgefühl
Darüber habe ich hier schon mal geschrieben. Auf sich zu achten fällt in solchen Momenten recht schwer. Man möchte sich doch einfach nur verkriechen, weinen und hoffen, dass dieses Gefühl irgendwann vorbei geht.
life ist not always perfect….
Wenn man hinfällt heißt es, soll man wieder aufstehen. Ich habe festgestellt, dass meine hart erarbeitenden Methoden leider allesamt von mir über Bord geworfen wurden. Ich wollte keine Achtsamkeit praktizieren, ich wollte nicht spazieren gehen, ich wollte so vieles nicht.
Ich hoffe, dass Loch das entstanden ist wird sich irgendwann wieder schließen. Ich möchte darüber nicht sprechen. Es gibt Dinge, die nicht für alle bestimmt sind. Aber das bisschen von der Seele schreiben hat mir schon ein wenig geholfen. Um kurz durchzuatmen.
Zufall?
Jeder Mensch hat eine andere Ansicht dazu. Ich glaube an Zufälle, dass alles einen Sinn hat, dass wenn sich eine Tür schließt, eine andere auftut. Das ist meine Meinung aber ich weiß auch, dass viele daran nicht glauben. Das ist ok, jeder ist anders. Aber mir ist genau das wieder passiert. Ich saß da und war niedergeschlagen, wollte etwas tun aber wusste nicht was. Wie gesagt meine hart erarbeiteten Methoden konnte ich in diesem Moment nicht nutzen. Rückblickend betrachtet fand ich das gut aber dazu später mehr.
Ich lenkte mich also ab, ich surfte ziellos durch Instagram und fand einen Post der mich zum Nachdenken anregte, an dem ich einfach hängen blieb. Es ging um diesen Beitrag. Einer der Hinweise weshalb ich länger darüber nachdachte war:
Schreiben wirkt therapeutisch, du kannst deinen Emotionen ein Ventil geben.
Quelle: lebens.kompass
Ich dachte, dass es Sinn ergibt. Viele schreiben Tagebücher, ich habe das allerdings nie wirklich gemacht als Teenager. Danach scrollte ich weiter und weiter, schaute dann etwas fern in der Hoffnung irgendwie eine Ablenkung zu finden. Einige Zeit später erhielt ich am Handy eine Benachrichtigung über den Eingang einer neuen E-Mail. Es war ein Newsletter den ich schon lange abonniert hatte. Tja, was soll ich sagen, dieser Beitrag stellte mir das expressive Schreiben vor. Auch wieder mit einem kurzen Hinweis, dass Schreiben der Gesundheit helfen kann. Spätestens ab da wusste ich, dass das Ganze ein Wink mit dem Zaunpfahl sein musste. Also öffnete ich den Newsletter und las mir den Blogbeitrag durch.
Das expressive Schreiben
Zusammengefasst soll das expressive Schreiben genau dann helfen, wenn es einem schlecht geht. Es hat also nichts mit dem normalen Tagebuchschreiben zu tun. Hier würde man schließlich Rückblicke des Tages verfassen. Das expressive Schreiben kommt da schon gezielter zum Einsatz. Letztendlich geht es dabei um die Beantwortung der beiden Fragen:
- Was ist passiert?
- Wie fühle ich mich deswegen?
Sich dabei alles von der Seele zu schreiben hat einen beeindruckenden Effekt, es ist die reinste Psychohygiene. Es wurden hierzu sogar Studien durchgeführt, welche diesen Effekt belegen. Es handelte sich hierbei um die beiden Psychologen James Pennebaker und Joshua Smyth. Ende der 80er Jahre starten sie mit diesem Experiment.
Nach dem ich nun endlich ein Gespür dafür entwickelte hatte und den Drang empfand ebenfalls alles zu Papier zu bringen, besorgte ich mir kurzerhand ein Notizbuch, nichts Schönes, es sollte einfach nur dem Zweck dienen. Den Gedanken hier ein weiteres tolles Bullet Journal zu führen kann man gleich verwerfen. Hier wird keinerlei Wert auf Schönschrift, Verzierungen etc. gelegt, es soll einfach helfen. Eine SOS-Methode um mit Stress, Ängsten, Grübeleien etc. fertig zu werden und sie sukzessive verarbeiten zu können.
Ich habe es nun ca. 1,5 Wochen regelmäßig benutzt sobald ich gemerkt habe, dass meine Gedanken wieder um dieses Thema zu kreisen begangen. Und heute kann ich sagen, dass ich mich um einiges wohler fühle. Natürlich werden hierdurch Probleme nicht direkt gelöst aber indirekt kann man an ihnen arbeiten. Man erhält einen klareren Blick, man wird ruhiger – vielleicht sogar gelassener. Es ist auf jeden Fall eine wirklich hilfreiche Methode für die Stressbewältigung.
Ich bin dankbar für diese Erfahrung, dankbar für diesen Zufall, dankbar für eine neue Möglichkeit mit schwierigen Situationen umzugehen. Und ich hoffe, ich konnte dir damit auch eine neue, vielleicht für dich genauso noch unentdeckte Möglichkeit aufzeigen.
Oben hatte ich erwähnt, dass es rückblickend betrachtet gut war, dass ich meine hart erarbeiteten Methoden Rund um die Achtsamkeit wie meditieren, spazieren gehen, Yoga etc. allesamt in dieser Zeit über Board warf. Ich bin schlichtweg hingefallen, dass erste Mal so richtig, seit ich diesen Weg beschreite. Es ist ok, denn ich bin wieder aufgestanden. Ich habe eine andere, neue Methode dazugelernt. Mein Wissen und mein Werkzeug erweitert. Zudem habe ich festgestellt, dass in der Zeit, in der ich nicht meditiert habe, es mir tatsächlich schlechter ging. Ich war unkonzentrierter, gefrustet und empfindlich. Nachdem ich das alles erkannt hatte fing ich wieder an zu meditieren, Yoga weiterhin in kleinen Schritten in meinen Alltag einzubauen, spazieren zu gehen und bewusst eine me time zu nehmen. Relativ schnell habe ich festgestellt, dass es mir nach wie vor guttut, dass ich es brauche. Diese Erkenntnis ist für mich sehr bereichernd gewesen.
Denk immer daran:
life is not always perfect but it’s always what you make it.
Deine Eileen
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Liebe Eileen,
danke für den tollen Blog Beitrag! Mich hat er wirklich sehr berührt, weil der November sehr schwierig für mich war. Deine Gefühle und Gedanken kann ich alle gut nachvollziehen und ich bin auf alle Fälle gespannt darauf, das mal selbst auszuprobieren. Früher habe ich das schon mal in kleinen Momenten gemacht, aber es ist auch etwas schmerzhaft. Ich denke aber, dass das mit der Zeit besser wird und das es vor allem auch helfen wird, die Gedanken loszulassen, aufs Papier.
Ein wirklich bewegender Blogbeitrag! Danke dafür! Ich hatte das mit dem expressiven schreiben auch mal angefangen, hab es aber nie durchgezogen. Danke dir für deine hilfreichen Worte, ich werde mich bemühen, das wieder regelmäßig zu machen!
Liebe Nadine, es freut mich, dass ich dir mit meiner Offenlegung helfen konnte es nochmal zu probieren Genau deshalb finde ich Blogs so wichtig, damit man andere erreichen kann und ihnen vielleicht auch damit hilft. Ich wünsch dir einen schönen 2. Advent. LG Eileen
Gerade wir Blogger wissen, wie befreiend schreiben sein kann, denn sonst hätten wir keinen Blog, das ist meine Meinung. Aber Du kennst mich ja. Ich mag den Beitrag sehr, hat mich total abgeholt! Danke dafür.
Lieben Gruß, Bea.
Danke Bea, das freut mich sehr zu lesen! Das stimmt, wir lieben das schreiben sonst gebe es unsere Blogs nicht.
Hallo Eileen, dein Beitrag expressives Schreiben weckte sofort meine Aufmerksamkeit, vielen Dank für den schönen Bericht: Ich schreibe seit langem Tagebuch oder besser ich male und zeichne mit Hilfe von Kreativitätstechniken, was ich erlebt, gefühlt, gedacht habe und wohin meine Reise gehen soll – das möchte ich auch nicht mehr missen. Wenn mich etwas aufwühlt gibt es mir die Sicherheit, das ich im Schreiben Trost und Lösungen finde, liebe Grüße Bettina
Das ist ein sehr interessanter Gedanke. Wenn bei mir etwas Vorfällt, muss ich es auch unbedingt jemandem erzählen, es muss raus. Doch es ist nicht immer jemand da oder man möchte vielleicht manche Gedanken nicht mit anderen Personen teilen. Das scheint mir eine Wirklich gute Alternative zu sein, die ich unbedingt ausprobieren werde!
Viele Grüße
Wioleta
Liebe Wioleta, ich wünsch dir ganz viel Erfolg bei dir und das es dir genauso gut helfen kann wir mir!! LG
Liebe Eileen,
ich kann dir als Psychologin nur zustimmen! Schreiben kann tatsächlich therapeutisch wirken und eingesetzt werden. Für mich hat das Niederschreiben von Gedanken schon immer geholfen. ich arbeite auch Erlebnisse und Schicksalschläge damit auf. Außerdem liebe ich das Schreiben – sicherlich ein Grund warum ich selbst mit meinem Blog angefangen habe.
lg
Verena
Ich hatte als Teenager mehrere Versuche, mit Tagebüchern anzufangen, aber letztendlich hatte ich es nie lange durchgezogen. Heutzutage macht mir das Schreiben viel mehr Freude! Und man kann dadurch Dinge anders sehen, wenn man sie einmal zu Papier gebracht hat!
Liebe Grüße
Jana
Das ist ein schöner Blog-Beitrag. Ich denke, dass viele genau die Ansätze des expressiven Schreibens für ihre Tagebücher nutzen (ich zum Beispiel), ich führe es nicht täglich und schreibe eher über meine Gedanken und Erlebnisse und Gefühle als ein gezielter Rückblick. Ich freue mich, dass es dir so gut geholfen hat 🙂
Ein Blogbeitrag, der mir aus dem Herzen spricht, danke. Auch für mich hat Schreiben eine therapeutische Wirkung und hat auch in meiner Praxis im Rahmen der Psychotherapie einen festen Platz. Bei mir wird allerdings noch eine dritte Frage gestellt, nämlich wie werde ich in einigen Jahr darüber denken. Dese Frage relativiert dann vieles.
Alles Liebe
Annette
Schon immer gibt schreiben mir einfach ein gutes Gefühl. Das Gefühl sich alles von der Seele zu schreiben. Egal, ob die geschriebenen Zeilen jemals von Jemandem gelesen werden oder nicht ich fühle mich nach dem Schreiben immer befreit. Danke für diesen interessanten Artikel.
LG
Janine
janineblogt.com
Ein toller Beitrag, vielen Dank! Ich schreibe auch gerne, deshalb blogge ich wohl auch. Letztlich ist es auch eine Form der Verarbeitung von Situationen oder Themen, die mich beschäftigen.
Liebe Grüße
Britta von http://www.fraufreigeist.de
Ich liebe es auch einfach mal über die Gefühle zu schreiben. Ich finde das auch total wichtig, weil so kann man sich alles von der Seele schreiben.
Liebe Grüße
Luisa von https://www.allaboutluisa.com/